PFAS sind überall – im Trinkwasser, unserer Kleidung, sogar in der Muttermilch. Mittlerweile werden fast keine Kinder mehr ohne PFAS im Blut geboren. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes sind alle untersuchten Kinder und Jugendlichen mit PFAS belastet. Niemand kann sich ihnen entziehen – deshalb muss die Politik endlich handeln. Fordern Sie mit Ihrer Unterschrift Gesundheitsminister Karl Lauterbach auf, sich für ein PFAS-Verbot stark zu machen!
Die Ewigkeitschemikalien sind eine unsichtbare Gefahr für unsere Gesundheit. Fast jeder Mensch hat PFAS bereits im Blut – das hat auch unser BUND-Bluttest gezeigt. Sie verschmutzen Luft, Gewässer und Böden und reichern sich darüber auch in unseren Körpern immer weiter an. Durch die steigende Belastung erhöht sich das Risiko für unsere Gesundheit – wenn wir PFAS nicht bald stoppen. Unterschreiben Sie unsere Petition und setzen Sie sich für ein Europa ohne PFAS ein!
Bisher sind weniger als 20 der über 10.000 PFAS Einzelsubstanzen chemikalienrechtlich reguliert. Doch es gibt Hoffnung: Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) arbeitet an einem Vorschlag zur Beschränkung aller PFAS. Der Haken: Die Verhandlungen sind zäh und es ist noch nicht klar, ob und wann gesetzliche Regulierungen für PFAS kommen. Denn Deutschland ist der mit Abstand größte Chemiestandort Europas. Die finanzstarke Chemieindustrie klopft regelmäßig an die Türen ranghoher Politiker*innen, um sie umzustimmen. Das müssen wir gemeinsam verhindern!
Gesundheitsminister Karl Lauterbach kann bei den gesundheitlichen Risiken durch PFAS nicht länger wegsehen. Für einige der bislang untersuchten PFAS sind Entwicklungsstörungen bei Föten sowie erhöhte Fehlgeburtsraten, eine Schwächung des Immunsystems, Erkrankungen der Schilddrüse und der Leber, sowie Nieren-, Hoden- und Brustkrebs bereits nachgewiesen. Bei den meisten PFAS sind die toxischen Wirkungen auf Menschen und Tiere bislang wenig untersucht. Um weitere Schäden zu verhindern, müssen wir den weitgehenden PFAS-Ausstieg bis 2030 auf den Weg bringen.
Bereits jetzt steigen die Kosten für das Gesundheitssystem und die Trinkwasseraufbereitung. Die Industrie muss als Verursacher für diese Kosten aufkommen, doch sie bestreitet ihre Verantwortung. Fordern Sie mit Ihrer Unterschrift den Gesundheitsminister auf zu handeln: Herr Lauterbach, schützen Sie unsere Umwelt und die Gesundheit unserer Kinder – sprechen Sie sich entschieden für eine EU-weite Beschränkung von PFAS aus!
Hintergrundinformationen
- Was sind PFAS?
Mit der Abkürzung „PFAS“ sind poly- und perfluorierte Substanzen gemeint. Darunter fallen mehr als zehntausend Kohlenstoff-Fluor-Verbindungen. Diese Verbindungen sind äußerst stabil und langlebig, da sie sowohl wasser- und fettabweisend als auch hitzeresistent sind. Je nach Substanz können sie bis zu mehr als tausend Jahre überdauern. Einmal freigesetzt, halten sich PFAS also praktisch ewig in der Umwelt, weshalb sie auch „Ewigkeitschemikalien“ genannt werden.
- Worin sind PFAS enthalten?
PFAS sind aufgrund ihrer wasser- und fettabweisenden Eigenschaften und ihrer hohen Hitzebeständigkeit in vielen Alltagsprodukten enthalten, zum Beispiel in Backpapier und Bratpfannen, in Regenjacken, Lebensmittelverpackungen und Kosmetik. Über die Luft sowie über das Abwasser gelangen PFAS in die Natur. In Kläranlagen können sie auch unter Einsatz teurer Technik nicht vollständig ausgefiltert werden, weshalb sogar unser Trinkwasser belastet ist. Nutzpflanzen und -Tiere nehmen PFAS aus kontaminiertem Wasser und Böden auf – auch durch Pestizide, die aus PFAS-Verbindungen bestehen. In Deutschland wurden bislang 26 PFAS-Pestizide in Obst- und Gemüseproben nachgewiesen, darunter Blattsalat und Erdbeeren. Tierische Erzeugnisse wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Eier sind von allen Lebensmitteln am stärksten belastet. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung kann die täglich aufgenommene PFAS-Menge durch belastete Nahrungsmittel bereits jetzt den gesundheitsgefährdenden Grenzwert überschreiten.
- Warum sind PFAS gefährlich?
PFAS sind für Mensch und Tier ein Gesundheitsrisiko. Über die Luft,Trinkwasser und Lebensmittel aufgenommen, reichern sich PFAS im Körper an. Weil dieser die Chemikalien über Jahre nicht abbauen kann und einer kontinuierlichen Belastung ausgesetzt ist, steigen auch die Konzentrationen. Das kann schwerwiegende gesundheitliche Schäden auslösen. Es wurde bislang nur ein Bruchteil aller PFAS auf ihre gesundheitlichen Auswirkungen untersucht. Für die bekannten Stoffe wurden Auswirkungen auf die Leber, Nieren, Schilddrüse und das Immunsystem nachgewiesen. Bei unserem BUND-Bluttest lagen die PFAS-Werte im Blut von zwei getesteten Personen in einem Bereich, bei dem gesundheitliche Schäden nicht mehr auszuschließen sind. Und selbst wenn einzelne Grenzwerte nicht überschritten werden, lassen sich Schäden durch kombinierte Wirkungen nicht ausschließen. Zudem wurden bei einigen PFAS bereits die gesetzlichen Grenzwerte nach Jahren massiv abgesenkt, weil erst dann Schäden nachweisbar waren.
- Gibt es Alternativen zu PFAS?
Ja, für die meisten Anwendungen von PFAS gibt es Alternativen. Bei Alltagsprodukten wäre ein PFAS-Verzicht in nahezu allen Bereichen in kurzer Zeit möglich. In Dänemark ist die Verwendung von PFAS in Lebensmittelverpackungen bereits verboten. Ein weiteres Verbot in Textilien, Schuhen und Imprägniersprays ist für 2025 angekündigt. Auch in Frankreich verabschiedete das Parlament Ende Mai 2024 einen Gesetzesvorschlag für ein PFAS-Verbot in Bekleidungstextilien, Imprägniermitteln und Schuhen, das Anfang 2026 in Kraft treten soll. Einige Unternehmen haben bereits umgestellt und sich freiwillig dazu verpflichtet, PFAS-frei zu produzieren. Das beweist: In den meisten Fällen ist die Verwendung von PFAS unnötig. Bei unverzichtbaren Anwendungen, für die es bisher keine Alternativen gibt, wie zum Beispiel medizinische Geräte, sieht der PFAS-Beschränkungsvorschlag weitreichende Übergangsregelungen vor. Demnach hat die Industrie teils bis zu 13,5 Jahre Zeit, um Alternativen zu entwickeln und PFAS aus der Produktion zu nehmen.
- Was können wir gegen PFAS tun?
Der größte Hebel liegt darin, die Politik so unter Druck zu setzen, dass sie mittels gesetzlicher Regulierungen die Produktion und Verbreitung von PFAS einschränkt und die Entwicklung von sicheren Alternativen fördert. Deutschland hat zusammen mit vier anderen EU-Ländern den PFAS-Beschränkungsvorschlag ausgearbeitet. Doch die Chemieindustrie in Deutschland hat eine besonders große und finanzstarke Lobby, weshalb das Risiko hoch ist, dass deutsche Politiker*innen umfallen. Unterschreiben Sie diese Petition, um Politiker*innen zum Handeln zu bewegen! Ein weiterer Weg geht über die Hersteller, die PFAS in ihren Produkten verwenden: Wir alle als Verbraucher*innen können etwas tun, indem wir zu konkreten Produkten anfragen, ob PFAS verwendet wurden. Informieren Sie sich, in welchen Produkten PFAS vorhanden sind und sehen Sie von einem Kauf möglichst ab. Es gibt genug Alternativen! Mit unserer ToxFox-App können Sie herausfinden, welche Produkte PFAS enthalten und auf welche gesünderen Alternativen Sie zurückgreifen können. Verbreiten Sie die Info auch in Ihrem Bekanntenkreis – denn wenn viele Menschen vermehrt auf PFAS-haltige Produkte verzichten, sorgt die gesunkene Nachfrage auch für eine sinkende Produktion.