Entscheidung zum Insektenschutz in...

Frau Merkel, retten Sie unsere Insekten!

Der Aktionsplan Insektenschutz muss richtungsweisende und verbindliche Maßnahmen beinhalten, die den Schutz unserer Insekten entscheidend vorantreiben. Doch die Ministerinnen Svenja Schulze und Julia Klöckner finden seit Monaten keine Einigung. Bundesumweltministerin Schulze hat gute Vorschläge vorgelegt, allerdings stagnieren die Verhandlungen mit Bundesagrarministerin Klöckner.

Wenn nichts passiert, wenn wir keinen durchdachten und zukunftsweisenden Insektenschutz bekommen, schreiten das Insektensterben und der Verlust der biologischen Vielfalt immer weiter voran. Dies bedroht zudem die Leistungsfähigkeit unserer Landwirtschaft.

Mehr als 125.000 Nachrichten haben unsere Unterstützer*innen an die zuständigen Ministerien geschickt. Geeignete Vorschläge aus dem Bundesumweltministerium für den Insektenschutz, insbesondere in der Landwirtschaft liegen vor, doch das Agrarministerium um Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner stimmt diesen bisher nicht zu.

Auch Bundeskanzlerin Merkel kann an dem dramatischen Artensterben nicht mehr vorbeisehen. Spätestens der Weltbiodiversitäts-Bericht des IPBES im Mai dieses Jahres muss ihr als Weckruf gelten. Eine weitere Blockade des Insektenschutzes durch das Landwirtschaftsministerium zugunsten der Agrar-Industrie darf es nicht geben.

Kanzlerin Merkel muss jetzt richtungsweisend ihre Richtlinienkompetenz einsetzen. Nur wenn die Kanzlerin umgehend handelt, haben Wildbienen, Marienkäfer und Co. eine Chance und geschwächte Arten können sich erholen. Dann wird es weiter summen und brummen.

Bitte unterschreiben Sie jetzt unseren Eilappell an die Kanzlerin. Ein verbindlicher Aktionsplan Insektenschutz ist wegweisend und muss Insekten eine bessere Zukunft geben.

 

 

 

Ihre Nachricht an die Kanzlerin:

Sehr verehrte Frau Bundeskanzlerin Merkel,

der Weltbiodiversitäts-Bericht des IPBES hat Anfang Mai ein dramatisches globales Artensterben offengelegt. Die Krefelder Langzeitstudie aus dem Jahr 2017 belegt das Insektensterben in Deutschland: Sogar in Schutzgebieten ist die Menge der Fluginsekten in den letzten 30 Jahren um drei Viertel zurückgegangen.

Alle Forschungsergebnisse nennen für das Insektensterben die intensive Landwirtschaft als einen der Hauptgründe. Darum müssen Ihre Ministerinnen Julia Klöckner und Svenja Schulze hier gemeinsam handeln und wirksame Maßnahmen zum Schutz unserer Insekten auf den Weg bringen.

Union und SPD haben sich im Koalitionsvertrag dazu verpflichtetet, ein „Aktionsprogramm Insektenschutz“ aufzulegen, um wirksame Maßnahmen gegen das Insektensterben zu ergreifen. Im Juni 2018 hat die Bundesregierung Eckpunkte für dieses "Aktionsprogramm Insektenschutz" beschlossen.

Mit großer Freude habe ich gelesen, dass der vom Umweltministerium vorgelegte Maßnahmenkatalog klare Vorschläge im Bereich der Landwirtschaft enthält. Der Einsatz von Pestiziden soll reduziert und Lebensräume für Insekten in der Agrarlandschaft geschaffen werden. Umso mehr bin ich davon enttäuscht, dass außer den Eckpunkten bislang keine zentralen gesetzlichen Weichenstellungen beschlossen worden sind.

Verehrte Frau Bundeskanzlerin, nutzen Sie Ihre Richtlinienkompetenz und geben Sie Insekten eine Zukunft. Bundeslandwirtschaftsministerium und Bundesumweltministerium müssen jetzt an einem Strang ziehen!

Zum Erhalt der Insektenvielfalt ist es dringend erforderlich,

- …dass auf zehn Prozent der Agrarflächen Lebensräume für Insekten geschaffen werden, beispielsweise Hecken, Blühstreifen, artenreiche Wiesen oder Brachflächen. Hierfür sollen die Instrumente der Europäischen Agrarpolitik genutzt und zusätzlich ein nationales Förderprogramm von mindestens 100 Millionen Euro aufgestellt werden.

- …dass bis Ende 2019 ein Pestizidverbot in Schutzgebieten gesetzlich verankert wird.

- …dass Umweltauswirkungen und insbesondere die Auswirkungen auf Insekten im Pestizid-Zulassungsverfahren künftig besser und verpflichtend berücksichtigt werden. Deswegen muss auch die Genehmigung der 18 trotz Veto des Umweltbundesamtes zugelassenen Pestizide zurückgenommen werden. Mit der Zulassung wurde ein klares Foulspiel auf Kosten der Insekten begangen!

- …dass Deutschland einen schrittweisen Glyphosat-Ausstieg bis 2021 vollzieht, die Anwendung von Glyphosat in Klein- und Hausgärten sowie auf öffentlich genutzten Flächen sofort verbietet und die landwirtschaftliche Anwendung schrittweise einschränkt.

Das mit fast zwei Millionen Menschen in Bayern erfolgreiche Volksbegehren Artenvielfalt zeigt den Weg in die Zukunft. In mehreren weiteren Bundesländern sind Volksbegehren zur Artenvielfalt und zum Insektenschutz in der Planung oder bereits gestartet. Und es wird auch hier mit herausragenden Erfolgen zu rechnen sein: Laut einer Emnid-Umfrage im Auftrag des BUND fordern deutschlandweit 79 Prozent der Befragten einen verbindlichen Insektenschutz.

Das Insektensterben ist Fakt. Es brummt und summt immer weniger in unserer Landschaft. Es ist Zeit, das jetzt entschieden zu ändern. Sie haben es in der Hand. Ihre Ministerinnen müssen endlich verbindliche Vorgaben für Insektenschutz in der Landwirtschaft festlegen, um einer der Hauptursachen des Insektensterbens schnell und effektiv zu begegnen!

Mit freundlichen Grüßen

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