Rettet das Herz der Nordsee!

Die größte Sandbank der Nordsee, die Doggerbank, ist ein Zuhause für viele Arten wie Schweinswale, Seehunde, Minkwale, Riesenhaie und Weißschnauzendelfine. Der deutsche Teil der Doggerbank wurde 2017 zum Meeresschutzgebiet erklärt, doch der Schutz besteht nur auf dem Papier. Mit Grundschleppnetzen dürfen dort Fische in großen Mengen gefangen werden – mit fatalen Folgen für das Schutzgebiet. Fordern Sie mit Ihrer Unterschrift Fischereiminister Alois Rainer auf, die Zerstörung der Doggerbank zu beenden!

Es ist ein Skandal, dass Grundschleppnetz-Fischerei in Schutzgebieten weiterhin erlaubt ist. Die gefährlichen Netze verwüsten wichtige Lebensräume und sind eine der größten Bedrohungen für die Artenvielfalt im Meer: Alle Tiere, die „im Weg“ sind – z.B. Seesterne, Haie und Rochen – werden mitgefangen, verletzt oder getötet. Eine Analyse des BUND von 2024 zeigt, dass die Doggerbank fast auf ihrer gesamten Fläche mit Grundschleppnetzen befischt wird. 

Die Zeit drängt. Meeresschutzgebiete wie die Doggerbank sind unverzichtbar, um die Vielfalt der Meere zu erhalten und das Artensterben zu stoppen. Am 28. September feiert das Schutzgebiet den achten Geburtstag. Schenken wir der Doggerbank endlich den Schutz, den sie so dringend benötigt! Unterstützen Sie unsere Forderung mit Ihrer Unterschrift und helfen Sie uns, das Herz der Nordsee zu retten. Zusammen fordern wir Fischereiminister Alois Rainer auf, die Doggerbank endlich vor Grundschleppnetzen zu schützen! 

Hintergrundinformationen

  • Wo liegt die Doggerbank?

    Die Doggerbank ist mit einer Fläche von rund 25.000 km² etwa sieben Mal so groß wie Mallorca und damit die größte Sandbank inmitten der Nordsee. Sie erstreckt sich über die Meeresgewässer von Großbritannien, den Niederlanden, Deutschland und Dänemark.

  • Warum ist die Doggerbank so besonders?

    Vor Tausenden von Jahren bildete die Doggerbank eine Landbrücke zwischen England und dem Festland, bevor sie versank und nun 10 bis 40 Meter unter der Wasseroberfläche liegt. Durch ihre zentrale und erhöhte Lage in der Nordsee treffen dort kalte Wassermassen aus dem Norden und wärmere Wassermassen aus dem Süden aufeinander. Diese einzigartigen Bedingungen führen zu einer hohen Algenproduktion (Primärproduktion). Das bedeutet eine große und breite Nahrungsgrundlage für viele Meerestiere – und dadurch eine herausragende Artenvielfalt, besonders am Meeresboden. Dort finden sich langlebige Muschelarten und Fische wie Sandaale, Scholle oder Seezunge. Dieser Fischreichtum zieht auch Seevögel, Wale, Haie und Rochen an. Das macht die Doggerbank zu einem weltweit bedeutsamen Meeresgebiet.

  • Warum sind Meeresschutzgebiete wichtig?

    Meeresschutzgebiete wie die Doggerbank sind unverzichtbar, um die biologische Vielfalt der Erde zu erhalten. Sie geben wildlebenden Arten dringend benötigten Rückzugsräume. Denn im Meer ist viel los: Schiffsmotoren lärmen, Sand, Kies und Erdgas werden abgebaut, Windparks errichtet, Kabel und Pipelines stören Flora und Fauna im und auf dem Meeresboden. Die Fischerei tut ihr Übriges – und das oft auch in den Schutzgebieten. Denn noch sind viele Meeresschutzgebiete wie die Doggerbank nur auf dem Papier geschützt.

  • Was ist Grundschleppnetz-Fischerei?

    Bei der Grundschleppnetz-Fischerei werden die Fischernetze über bzw. durch den Meeresboden gezogen. An der unteren Öffnung des Netzes sind u.a. schwere Metallseile angebracht, um die Tiere in das Netz zu jagen. Dadurch werden gezielt Meerestiere gefangen, die vergraben im Boden oder direkt darüber leben, wie Schollen, Seezungen und Nordseegarnelen (Krabben). Bei dieser Art der Fischerei werden alle Tiere im Weg des Fischernetzes gestört, gefangen, verletzt oder getötet. Lebensräume wie Seegraswiesen, Riffe aus Steinen oder Sand- und Muschelbänke werden zerstört. Langlebige Arten werden verdrängt und verschwinden auf Dauer. Das bringt das sensible Ökosystem aus dem Gleichgewicht.

  • Warum ist Grundschleppnetz-Fischerei in Schutzgebieten noch erlaubt?

    Die Ausweisung der Schutzgebiete alleine sagt noch nichts über die erlaubten Nutzungen aus. Ohne spezifische Verbote dürfen auch zerstörerische Praktiken wie die Grundschleppnetzfischerei weiterlaufen. Eine BUND-Analyse von 2024 ergab, dass die Hälfte der geschützten Meeresgebiete in der deutschen Nord- und Ostsee mit Grundschleppnetzen befischt wird. Bis auf Dänemark haben alle Länder ihre Teile der Doggerbank als Schutzgebiet ausgewiesen, doch bislang verbietet nur Großbritannien die Grundschleppnetzfischerei für seinen Teil der Sandbank.

  • Was macht der BUND gegen die Grundschleppnetz-Fischerei?

    Der BUND fordert ein vollständiges Verbot dieser zerstörerischen Fischereimethode in Meeresschutzgebieten. Diese Forderung tragen wir auf nationaler und europäischer Ebene in die Politik. Mit Öffentlichkeitskampagnen, Datenauswertungen und der engen Zusammenarbeit mit internationalen Umweltorganisationen machen wir auf die verheerenden Auswirkungen dieser Fischereimethode aufmerksam. Im November 2024 hat der BUND zusätzlich Klage gegen Grundschleppnetz-Fischerei in der Doggerbank erhoben. Denn die Bundesregierung verstößt gegen europäisches Naturschutzrecht, indem sie die Grundschleppnetzfischerei jedes Jahr aufs Neue erlaubt – ohne eine Verträglichkeitsprüfung mit den Schutzzielen auf der Doggerbank.

Bild: Rudolf Svensen

Vor Kurzem haben mitgemacht:

  • Verena P 12.07.2025 08:43
  • Richard L 12.07.2025 08:42
  • Ken L 12.07.2025 08:40
  • Christine S. H 12.07.2025 08:35
  • sabine f 12.07.2025 08:34
  • Tobias B 12.07.2025 08:30