Dannenröder Wald: Die Proteste für eine klimagerechte Verkehrspolitik gehen weiter!

Die letzten Wochen waren bewegend, die Proteste vielfältig, die Unterstützung überwältigend. Fast 250.000 Menschen haben Bundesverkehrsminister Scheuer und dem hessischen Verkehrsminister Al-Wazir eine E-Mail geschrieben und den Erhalt des Dannenröder Waldes und eine klimagerechte Verkehrspolitik gefordert. Tausende sind in den letzten Wochen zu einer der Demos direkt am Wald oder zu einem der regelmäßigen Waldspaziergänge gekommen, haben die Proteste in ihre Stadt getragen oder die Proteste vor Ort unterstützt und – wie auch wir – bis zuletzt gewaltfrei gegen die Rodung gekämpft. Vielen Dank allen, die sich für #Dannibleibt stark gemacht haben! <3

Trotz aller Proteste sind die Rodungen durchgezogen worden. Eine Lücke klafft, wo vor wenigen Wochen noch alte, mächtige Bäume einen gesunden Mischwald bildeten. In kürzester Zeit und ohne Rücksicht auf Verluste und unter massiver Polizeipräsenz hat der Bund und das Land Hessen die 40 Jahre alte Straßenplanung durchgesetzt, während sie sich in Sonntagsreden auf Klimaschutz und die Verkehrswende beruft.

Der Dannenröder Wald: Mahnmal einer rückwärts­gewandten Klima- und Verkehrspolitik

Die Bilder der Zerstörung werden uns noch lange im Kopf bleiben. Doch die A49 und der Dannenröder Wald sind zum Sym­bol ge­worden. Sie zeigen auf, was in der Verkehrspolitik schief läuft – und immer mehr Menschen sehen dies. Sie schließen sich den Protesten gegen umwelt- und klimaschädliche Projekte und eine realitätsfremde Verkehrspolitik an. Die Bewegung wächst und das gibt uns Hoffnung und Kraft weiter zu machen. Denn es ist noch nicht vorbei: #Dannibleibt ist erst der Anfang.

Wie geht es weiter?

Wir werden weiter gegen den Bau der A49 kämpfen – und wir werden weiter gegen den Bau unsinniger neuer Autobahnen und Bundesstraßen kämpfen. Denn in ganz Deutschland werden dutzende solcher Neubauprojekte vorangetrieben. Die Planung im aktuellen Bundesverkehrswegeplan (BVWP) sieht allein 850 Kilometer neue Autobahnen bis 2030 vor! Dabei müsste im Verkehr vor allem in Verbesserung und Ausbau des Schienennetzes und des öffentlichen Personennahverkehrs mit modernen, sauberen Bussen und Bahnen investiert werden. Doch nur das Straßennetz wächst und wächst. Dass es Alternativen gibt, das haben wir unlängst aufgezeigt.

Wir sagen: Es muss Schluss sein mit immer neuen Straßen, die Wälder und andere naturnahe Land­schaften zer­schneiden und zerstören. Wir fordern ein Moratorium für die Planung und den Bau neuer Autobahnen und Bundes­straßen. Es kann nicht sein, dass weiter Fakten geschaffen werden, ohne dabei den dringlichen Handlungsbedarf für Klimaschutz und den Stopp des Artensterbens ausreichend zu berücksichtigen. Bund und Länder müssen umdenken und ihre gesamte Infrastrukturplanung an den eigenen verpflichtenden Klima- und Naturschutzzielen ausrichten. Bereits im nächsten Jahr haben sie die Gelegenheit dazu. Denn mit der Aufstellung des Bedarfsplans zum BVWP 2030 kommen alle Projekte auf den Prüfstand. Das ist die Gelegenheit, endlich die Weichen in Richtung Mobilitätswende zu stellen!

Wir bleiben dran

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Ein kleiner Rückblick

Ob Waldspaziergang, Demo oder Unterschriftenübergabe: Bunt und vielfältig waren die Aktionen. Eine klitzekleine Auswahl finden Sie hier:

Wald statt Asphalt. Foto: Niko MartinWolfgang Dennhöfer vom BUND vor Ort. Foto: Niko MartinDemo am Dannenröder Wald. Foto: Niko MartinUnterschriftenübergabe in Wiesbaden. Foto: BUND HessenVerkehrswende jetzt. Foto: BUND HessenUnsere Forderungen an Bundesverkehrsminister Scheuer und den hessischen Verkehrsminister Al-Wazir. Foto: BUND Hessen